Sind Lebensmittelskandale ein Phänomen der Neuzeit?
Mitnichten! Nur ist die Aufklärung in der heutigen Zeit etwas ruhiger.
Ein unrühmliches Beispiel ist in Hamburg der „Sülze-Aufstand“ bzw. die „Sülze-Unruhen“. Im Jahre 1919, die Versorgung der Bevölkerung war, kurz nach dem Krieg, schwierig. Vor der Sülzefabrik Heil & Co. zerbrach ein Faß des Inhabers Jacob Heil und eine stinkende Brühe aus Kadavern von Ratten, Hunden und Katzen lief auf die Straße. Was folgte waren ein Aufstand über mehrere Tage, Lynchjustiz, Stürmung des Rathauses sowie weiterer öffentlicher Gebäude. Schließlich die Niederschlagung durch, in Hamburg einmarschierte, Truppen der Reichswehr.
Letztendlich konnte nie nachgewiesen werden, dass die Kadaver tatsächlich zu Sülze verarbeitet wurden. Was die wütende Menge noch übersah: Auf dem Gelände wurden auch Abfälle für Leimfabriken für die Herstellung von Knochenleim gesammelt.
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