Warum Stoffwechsel-Wissen für den Erfolg einer Diät so wichtig ist
[Gastbeitrag]
Der Stoffwechsel ist ausschlaggebend für das Gelingen eures Diätvorhabens. Warum dem so ist, wo leicht Fehler passieren und wie man das Thema Stoffwechsel in sein Gesamtkonstrukt „Meine Diät und ich“ einbaut, versuche ich euch in diesem Artikel aufzuzeigen.
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So etwas wie die Ampel wünscht man sich als Abnehmwilliger ja: einfach und übersichtlich, immer die grün markierten Lebensmittel essen, und die Pfunde werden purzeln – denkt man, ist aber nicht so – Warum? Unser Körper kennt zwei Stoffwechsel-Phasen, einmal den Abbaustoffwechsel und einmal den Aufbaustoffwechsel. Blöderweise müsste ein Lebensmittel je nach Stoffwechsel-Lage anders gekennzeichnet sein. Im Aufbaustoffwechsel ein grünes Zeichen im Abbaustoffwechsel ein rotes, wie soll man das nun machen – richtig, man kann es nicht. Der Verbraucher muss also selbst wissen, was für Ihn wann gut ist.
Dann kommt noch was dazu: der Körper kann die Inhaltsstoffe der Nahrung teilweise in andere Stoffe umbauen; so macht er aus überschüssigen Kohlenydraten und Proteinen einfach Körperfett. Heute ist das etwas ungünstig, früher sicherte uns die vortreffliche Speicherfähigkeit unseres Körpers das Überleben. Verwobene Sache das Thema Stoffwechsel und sicher ist nur, dass eine Signal-Farbe auf der Verpackung nur ein Anhaltspunkt sein kann.
Im Aufbaustoffwechsel, etwa nach einer Mahlzeit, wenn wir diese verdauen, landen die Inhaltsstoffe aufgespalten im
Blut und werden vom Körper aufgenommen. Es werden die Speicher wieder aufgefüllt und wenn die Speicher voll sind,
wird der Überschuss in Fett umgewandelt und landet an den Hüften oder an einer anderen ‚Problemzone‘.
Im Abbaustoffwechsel, etwa beim Sport oder während der Nacht, wenn wir längere Zeit nichts gegessen haben, baut der Körper seine Energievorräte ab, je nach Belastungsintensität und Belastungsdauer holt er sich die
Energie aus seinen Körperspeichern, aus der Leber, aus den Muskelzellen und aus dem Körperfett.
So, spielen wir mal zwei Situationen durch: Peter isst seit 18.00 Uhr nichts mehr, hatte abends keine Heisshungerattacke und steht am nächsten Morgen auf.
Seine Speicher werden dann leer sein. Auch nach einem ausgiebigen Lauf wären die
Speicher leer. Nun gieren die Speicher und Peter isst eine kohlenhydratreiche Mahlzeit. Diese Kohlenhydrate, etwa aus einer Banane, aus einem Müsliriegel, aber auch aus einer Süssigkeit, werden schnell in die Speicher eingebaut.
Ist man das Gleiche, wenn die Speicher bereits voll sind, kommen die Inhaltsstoffe im Blut an, der Körper fragt in seinen Speichern nach, inwieweit da noch einer Kapazitäten frei hat? Lautet die Antwort darauf „Nein“, dann wird aus dem Energieüberschuss Körperfett.Viele Diätkonzepte beruhen darauf, dass man lange im Abbaustoffwechsel ist, etwa Konzepte die empfehlen, abends nichts mehr zu essen. Klar, komplette Fastenkuren setzen auf das Konzept „dauerhafter Abbaustoffwechsel“.
Merkt unser Körper, dass nur noch sehr wenig oder gar keine Energie mehr ankommt, drosselt er die Stoffwechselleistung. Er fährt auf Sparflamme. Je nach Ausprägung dieser Sparflamme bezeichnet man dies als Hungerstoffwechsel. Das ist ungünstig: Muskeln gehen verloren und damit sinkt unser Grundumsatz noch mehr, und wenn man wieder ’normal‘ essen will, klettert das Gewicht wieder nach oben. Es geht ja vor allem um die Energiebilanz beim Abnehmen, und wenn der Stoffwechsel einmal unten ist, wird sich dieser nicht von einem auf den anderen Tag wieder anpassen.
Es macht also Sinn, darauf zu achten, den Stoffwechsel in Gang zu halten, das kann man schaffen wenn man Sport im
richtigen Maße betreibt und das Kaloriendefizit nicht so hoch ansetzt, dass der Körper auf Sparflamme stellt – 500
kcal sind da mal eine erste Richtschnur. Das richtige Maß beim Sport, heisst, dass Pause und Belastung günstig
zusammen spielen. Man belastet erst den Körper und gönnt ihm dann eine Ruhephase. In dieser Zeit passt sich der Körper an:
– so entsteht ein Trainingseffekt.
Das Thema Stoffwechsel ist somit immens wichtig! Dazu kommen noch weitere Themen die man bei einer beabsichtigten Gewichtsreduktion nicht außer Acht lassen darf:
Umgang mit Rückschlägen (Stichwort: Verhaltensänderung und Verhaltensspirale) Ganzheitliche Sichtweise auf Körper, Geist und Seele (ein Stressesser nimmt am leichtesten ab, wenn er Stress mindert oder diesem anders begegnet)
Viel Erfolg, ich hoffe jeder findet seinen individuellen Weg seine überflüssigen Pfunde zu verlieren – die Kenntnis vom Stoffwechsel kann da einige Eigentore vorbeugen.
Zum Gastautor:
Jochen Bauer ist Diplom-Oecotrophologe(FH) und Tennistrainer, schreibt und arbeitet aktuell (Stand 02/2009)
für iJoule, einer Internet-Plattform, die den Mitgliedern dort beim Abnehmen helfen will – zum iJoule-Blog .
so jetzt fragt ich mich nur wie man aus diesen hungerstoffwechsel herauskommt…
Servus Lyra,
Kaloriendefizit verringern, ggf. auch etwas mehr als man eigentlich verbraucht zu sich nehmen und dazu Sport treiben. So wird der Stoffwechsel wieder aktiviert und es geht langsam bergauf.
Ist man erstmal im Hungerstoffwechsel wird es wohl nichts mit der weiteren Abnahme, sondern du solltest den Stoffwechsel langsam wieder ankurbeln und dich dabei beobachten wie dein Gewicht schwankt.
Das ist so meine Idee aus dem Stegreif, wenn es auch nicht so einfach ist, hier eine Pauschallösung zu posaunen.
Gruß
Jochen