Nahrungsergänzungsmittel bei Diäten: sinnvoll oder Unsinn?

Einige Abnehmpräparate versprechen wahre Wunder. Schlank werden ganz ohne Verzicht und Anstrengung – das klingt sehr verführerisch. Wer seine Hoffnungen auf solche Mittel setzt, wird aber enttäuscht, denn so leicht funktioniert das Abnehmen eben nicht. Aber nicht alle Präparate locken mit übertriebenen Versprechungen, sondern werden lediglich als Unterstützung zu Diät und Sport angeboten. Und die ein oder andere Erklärung klingt dabei durchaus plausibel. Was ist dran an solchen Nahrungsergänzungsmitteln? Alles Humbug oder vielleicht doch hilfreich?

Mangelerscheinungen sind die Ausnahme

Ein gesunder Mensch, der sich ausgewogen ernährt, braucht keine Nahrungsergänzungsmittel. Überernährung und damit Übergewicht sind bei der Ernährungssituation hierzulande keine seltenen Probleme, Mangelerscheinungen hingegen eher die Ausnahme. Dennoch gibt es eine riesige Auswahl an verschiedensten Nahrungsergänzungsmitteln. Sind sie nun alle sinnlos? Nicht unbedingt. Manche Substanzen haben durchaus ihre Berechtigung und können sinnvoll eingesetzt werden. Das gilt beispielsweise bei einer bestimmten Ernährungsweise. Für Vegetarier und Veganer kann es Sinn ergeben ihre Ernährung passend zu ergänzend. Auch eine Krankheit, bestimmte Medikamente oder eine Schwangerschaft können einen Mehrbedarf an bestimmten Stoffen rechtfertigen. Aber wie sieht es bei Diäten aus?

Nicht zwingend nötig, aber manchmal hilfreich

Eine Diät, die einen Nährstoffmangel zur Folge hat, der dann mit Nahrungsergänzungsmitteln behoben werden muss, ist kaum der richtige Weg zu einem nachhaltig gesunden Körper. Das Abnehmen sollte also so gestaltet sein, dass kein Mangel entsteht. Dann braucht es auch nicht zwingend irgendwelche Ergänzungen.
Es gibt allerdings tatsächlich einige Stoffe, die den Körper beim Abnehmen und Trainieren unterstützen können, indem sie beispielsweise den Stoffwechsel ankurbeln. Wundermittel sind das wohlgemerkt nicht und es geht auch ohne sie. Allerdings kann es unter Umständen sinnvoll sein, das eine oder andere Präparat auszuprobieren, um zu sehen, ob man vielleicht von der Wirkung profitiert.

Hier einige Beispiele für solche Stoffe:

Koffein: Kann vor dem Sport unterstützend wirken. Koffein wirkt aktivierend auf das Nervensystem. Die Leistungsfähigkeit steigt und auch die Fettverbrennung kann profitieren. Aber Vorsicht: Überdosierungen können sehr unangenehm sein und sogar zu Herzrhythmusstörungen führen.

Grünteeextrakte: Sie enthalten ebenfalls Koffein und außerdem Catechine. Beides soll Leistungsfähigkeit und Stoffwechsel ankurbeln. Auch hier ist bei der Dosierung Vorsicht geboten.

Forskolin: Dieser Stoff wird aus Pflanzen gewonnen und soll unter anderem die Fettverbrennung fördern. Dazu gibt es noch kaum klinische Untersuchungen. Bisherige Studien klingen allerdings vielversprechend.

Proteine: Helfen nicht beim Abnehmen, dienen aber dem Muskelaufbau. Sie sind nur unter bestimmten Voraussetzungen als Nahrungsergänzung sinnvoll. Zum einen muss die Diät mit intensivem Sport zum Muskelaufbau verbunden sein, denn nur dann sind vermehrt Proteine nötig. Zum anderen muss die Ernährungsweise Proteinzugaben nötig machen. Meist reicht die Zufuhr über die normale Ernährung vollkommen aus. Wer aber beispielsweise vegetarisch lebt oder nur sehr wenig Fleisch und Fisch konsumiert, kann unter Umständen von den Zusatzproteinen profitieren.

Aminosäuren: Aminosäuren sind an vielen wichtigen Prozessen im Körper beteiligt, auch an Stoffwechsel und Muskelaufbau. In Zusammenhang mit dem Abnehmen werden vor allem Arginin, Lysin und Glutamin genannt. Auch L-Carnitin, eine Verbindung aus Lysin und Methionin, ist häufig anzutreffen. Bei den Aminosäuren sieht es ähnlich aus wie bei den Proteinen. Meist werden sie in ausreichender Menge vom Körper selbst gebildet oder über die Nahrung aufgenommen. Eine Ergänzung ist also nur bei Bedarf sinnvoll.