Olivenöl: 6 interessante Fakten und Irrtümer über das flüssige Gold
Ob zum Marinieren von knackigen Sommersalaten oder zur Verfeinerung von aromatischen Saucen: Olivenöl ist längst nicht mehr aus der Küche wegzudenken. Für Salate ist der mediterrane Klassiker meistens die erste Wahl, doch beim Kochen stehlen ihm Sonnenblumen- und Rapsöl die Schau. Schließlich darf man Olivenöl nicht erhitzen! Oder etwa doch? Schluss mit den Zweifeln! Jetzt erfährst Du die Wahrheit über weit verbreitete Irrtümer rund um das Olivenöl.
1. Olivenöl darf nicht erhitzt werden!
Na, wie sieht’s aus? Kommt bei Dir das Olivenöl auch immer nur für Salatdressings zum Einsatz? Du bist in jedem Fall nicht alleine! Die meisten hierzulande glauben, dass sich das flüssige Gold nur für die kalte Küche eignet – und das obwohl in mediterranen Ländern vorwiegend mit Olivenöl gekocht wird. Was stimmt also wirklich?
Du wirst vielleicht überrascht sein, aber die Wahrheit ist, dass es kaum ein anderes Öl gibt, das besser erhitzbar ist als Olivenöl! Das Geheimnis liegt im hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Olivenöl kann somit auf bis zu 180°C erhitzt werden. Doch selbst darüber hinaus kannst Du es beim Braten, Frittieren und Backen verwenden. Raffiniertes Olivenöl kannst Du sogar bis 220°C erhitzen!
Ein kleiner Tipp: Weil sich der vollmundige Geschmack bei hohen Temperaturen verflüchtigt, träufelst Du am besten ein bisschen Olivenöl auf das zubereitete Gericht. Und welches Olivenöl? Vielleicht natives Olivenöl aus Sizilien oder hochwertiges griechisches Olivenöl – da kommt Urlaubsstimmung auf!
2. Olivenöl ist ungesund!
Schreckst Du vor dem Fettanteil in vielen Lebensmitteln zurück? Fett ist schließlich ungesund, oder? Und weil Olivenöl nichts anderes als pflanzliches Fett ist, sollte man wohl besser einen weiten Bogen darum machen, richtig? Falsch gedacht! Um ehrlich zu sein, ist Olivenöl sehr gesund und darf auf keinem Speiseplan fehlen.
Olivenöl überzeugt mit seinen vielen positiven Eigenschaften. Es ist reich an ungesättigten Fettsäuren und Vitamin E. Die Fettsäuren helfen dabei, den Cholesterinspiegel zu senken und beugen verschiedenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Vitamin E ist ein wertvolles Antioxidans, das zu einer gesunden Haut beiträgt.
3. Olivenöl gehört in den Kühlschrank!
Es ist vollkommen richtig, dass Olivenöl vor Licht und Wärme geschützt werden sollte. Deshalb ist die sonnenbeschienene Fensterbank wohl nicht der richtige Aufbewahrungsort. Noch weniger eignet sich jedoch der Kühlschrank. Hier kann das Olivenöl flocken! Doch nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich verändert es sich.
Nicht auf dem Fensterbrett und auf keinen Fall in den Kühlschrank – wohin also mit dem wertvollen Öl? Die beste Lagertemperatur für das Olivenöl liegt zwischen 8°C und 15°C – ein Küchenschrank ist in jedem Fall geeignet. Dort ist es schön dunkel und weder zu warm noch zu kalt.
4. Olivenöl sollte niemals bitter sein!
Viele denken, dass Olivenöl auf keinen Fall bitter schmecken sollte. Doch das ist ein Lügenmärchen, dem Du kein Gehör schenken solltest! Neben Schärfe und Geschmack ist die Bitterkeit eine positive Eigenschaft des mediterranen Klassikers: nicht nur wegen dem unverkennbaren Geschmack, sondern auch aufgrund der gesundheitsfördernden Wirkung.
Je bitterer das Olivenöl schmeckt, desto mehr sekundäre Pflanzenstoffe (Polyphenole) enthält es. Vor allem die beiden Bitterstoffe Oleuropein und Oleocanthal sind der Grund, warum das Olivenöl auf Deinem Speiseplan nicht fehlen sollte. Sie fördern die Durchblutung, sind entzündungshemmend und wirken sich positiv auf das Verdauungssystem aus. Wenn Du das nächste Mal den bitteren Geschmack des Olivenöls bemerkst, kannst Du Dir sicher sein, dass Du Deinem Körper etwas Gutes tust.
5. Olivenöl ist lange haltbar!
Es stimmt durchaus, dass Olivenöl bis zu zwei Jahre haltbar ist – das ist eine lange Zeit. Vielleicht fragst Du Dich jetzt schon, wo hier der Haken ist. Die Wahrheit ist: Die Haltbarkeit hängt von der richtigen Lagerung ab. Du kannst das flüssige Gold also nur dann zwei Jahre genießen, wenn Du es gut vor Licht und Wärme schützt.
Bei falscher Lagerung hingegen wird das Olivenöl viel schneller ranzig – wertvolle Fette zerfallen nämlich durch Oxidation in übelriechende Substanzen. Diese machen das Öl zwar ungenießbar, aber trotzdem nicht gesundheitsschädlich. Der hohe Fettanteil hält nämlich die Gefahr für Schimmel und Bakterien in Grenzen.
6. Olivenöl ist gleich Olivenöl!
Vielleicht kennst Du es aus eigener Erfahrung: Du stehst im Supermarkt vor den verschiedenen Flaschen Olivenöl und kannst Dich nicht entscheiden. Es scheint eine endlose Auswahl zu geben! Doch bevor Du nun irgendeines kaufst, solltest Du wissen: Olivenöl ist nicht gleich Olivenöl! Falls Du auf hohe Qualität achten möchtest, solltest Du wohl immer auf folgende Olivenölsorte setzen.
Das wohl hochwertigste und naturbelassenste Olivenöl überhaupt ist jenes mit der Etikette „nativ extra“. Doch was bedeutet das eigentlich genau? Nativ heißt, dass bei der Herstellung nur bewährte mechanische Verfahren zum Einsatz kommen dürfen (z. B. Kaltpressung). Extra weist darauf hin, dass das Öl die höchsten Anforderungen an Geschmack und Zusammensetzung erfüllt.
Viele Mythen ranken sich um das Olivenöl. Jetzt weißt Du aber endlich die Wahrheit über das flüssige Gold! Es ist nicht nur ein Küchen-Allrounder, sondern auch eines der gesündesten Öle überhaupt. Also, worauf wartest Du noch? Keep calm and use olive oil!
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