Lebensmittellüge: Aromen
Kommen wir nun zu dem, vorerst, letzten Teil unserer kleinen Serie der Lebensmittellügen. Aromen.
Stellen wir uns doch einfach mal die Frage: Wie groß muss das Anbaugebiet für Erdbeeren sein, um alle Erdbeer-Joghurts dieser Welt mit Aroma zu versorgen? Antwort: Zu groß. Es bliebe nicht genug Platz für andere Lebensmittel. Lösung: Man gewinnt das Aroma aus anderen Stoffen (ist selbstverständlich auch günstiger). Zum Beispiel für Erdbeergeschmack aus australischer Sägespäne. Leider ist die Deklaration auf Verpackungen sehr unübersichtlich und wenig verbraucherfreundlich.
Hier eine kleine Aufzählung der Bezeichnungen (gültig vor dem 20. Januar 2011) am Beispiel der Erdbeeren:
- Natürliches Erdbeeraroma: Hier sind mind. 95% Erdbeeren drin.
- Natürliches Erdbeeraroma mit anderen natürlichen Aromen: Hier sind weniger als 95% Erdbeeren drin, aber immerhin Erdbeeren.
- Natürliches Aroma: Das Aroma stammt aus natürlichen Stoffen, wie zum Beispiel aus Baumrinde oder Pilzen, aber nicht aus Erdbeeren.
- Naturidentisches Aroma: Ist chemisch identisch mit dem natürlichen Aroma, wird aber synthetisch hergestellt.
- Künstliches Aroma: Hat gar nichts mehr mit einer Erdbeere zu tun und kommt in der Natur nicht vor.
Seit dem 20.01.2011 werden, nach einer EU-Verordnung, keine Unterscheidungen mehr zwischen „naturidentisch“ und „künstlich“ gemacht. Na klar, wo künstlich draufsteht, greift kein Kunde zu.
Sehr lecker auch der Aromastoff Vanillin: In seiner naturidentischen Form wird es aus Sulfitablaugen oder Erdöl hergestellt. Die natürliche Aroma-Variante wird gentechnisch hergestellt.
Wer also ein wenig Wert auf Inhaltsstoffe legt, der sollte darauf achten, dass etwas „natürliches“ enthalten ist. Noch besser, wenn der erwartete Grundstoff im Namen auftaucht. Also „Erdbeeraroma“ oder „Pfirsicharoma“.
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