Diabetiker Kuchen – geschmacklich gut oder doch eher nicht?

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credit: Josef Türk Reit im Winkl Chiemgau

Kuchen für Diabetiker wird meist als nicht eben lecker eingestuft – aber bevor man ein vorschnelles Urteil fällt, sollte man ihn erst einmal probieren! Außerdem ist Information hilfreich, denn nicht jeder Süßstoff muss einem die Kaffeestunde verderben. Auswahl und Einsatz der verwendeten Zucker und Süßstoffe haben wesentlichen Einfluss auf den das Ergebnis.

Ein Vorurteil besteht in der Annahme, es werde grundsätzlich kein Zucker verwendet. Da Zucker einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des Backvorgangs leistet, enthält auch Diabetikerkuchen häufig etwas Zucker – wodurch der Anteil von Süßstoffen verringert wird.

Ein von Süßstoffen bekannter Nebeneffekt ist ein unangenehmer Nachgeschmack, etwa nach Metall oder Lakritz. Dabei müssen zwei Fragen bedacht werden – erstens, ob alle Süßstoffe diesen Mangel aufweisen, und zweitens, ob sich ein Nachgeschmack vermeiden lässt. Einen Nachgeschmack haben von den zugelassenen Stoffen lediglich Saccharin (E 954), Thaumatin (E 957) und Neohesperidin (E959). Wer auf sie nicht verzichten kann, hat die Möglichkeit, sie mit ausschließlich süß schmeckenden Stoffen zusammen zu verwenden. So kann die Menge reduziert werden, zumal auch die anderen Süßstoffe den Zucker um ein Vielfaches an Süßkraft übertreffen. Aspartam (E951)und Acesulfam-K (E950, beide etwa 200mal süßer als Zucker, haben keinen Nachgeschmack und schmecken bei gemeinsamer Anwendung wie Zucker. Mit diesen beiden oder auch mit Sucralose (E955) und Cyclamat (E952), also mit vier Stoffen und zusätzlich mit Sorbit, Zucker und Fruchtzucker, kann gestreckt werden. Aspartam verstärkt den Geschmack von Früchten, der dann ebenfalls Unangenehmes überdecken kann.

Natürlich machen sich Hersteller von Backwaren diese Möglichkeit zunutze – mit dem Erfolg, dass Sie sich beispielsweise die Diät Sahne-Rolle Erdbeer von Coppenrath & Wiese durchaus schmecken lassen und sie Gästen anbieten können. Bei dieser Biskuitrolle für Diabetiker finden Sorbit, Fruktose und Saccharin Verwendung. Bei Diabetes mellitus und anderen Stoffwechselerkrankungen, bei denen Zucker gemieden werden sollte, muss man somit nicht auf Süßes verzichten. Empfindliche Personen schmecken zwar noch einen gewissen Unterschied, aber der ist weniger deutlich, als man meinen könnte.