Reformen gegen Übergewicht
In der heutigen Zeit treten vermehrt sogenannte Gesellschaftskrankheiten auf. Da sie in der breiten Masse auftreten, müssen auch die Gründe dafür in der Gesellschaftsstruktur gesucht werden. In den 70er Jahren war der dominanteste gesundheitsschädigende Gesellschaftsfaktor das Rauchen.
Heute ist das Rauchen zusehends in den Hintergrund gedrängt worden. Stattdessen sollten viele Leute schnell abnehmen Der Grund dafür ist eine andere Entwicklung, die uns eigentlich noch viel bedenklicher stimmen sollte. Es handelt sich dabei um das Übergewicht.
Die neuesten Statistiken belegen, dass fast 70 Prozent aller über 50 Jahre alten Deutschen zu dick sind.
Man kann aber die Schuld daran nicht nur bei den Betroffenen sebst suchen, sondern es ist wichtig zu erwähnen, dass den Bürgern der Industrienationen, die gesunde Lebensweise alles andere als leicht gemacht wird.
Die Restaurants, welche heutzutage das Bild dominieren, gehören großteils diversen Fast-Food Ketten an. In den Supermärkten werden preiswerte Fertiggerichte angeboten.
Für Familien, wo beide Elternteile berufstätig sind, ist das die ideale Lösung.
Wenn man dem die Zubereitung von gesunden Gerichten gegenüberstellt, bemerkt man, dass erstens die Zutaten einzeln besorgt werden müssen. Diese sind, vor allem wenn man auf biologisch einwandfreie Herkunft besteht, oftmals teurer, als selbige Gerichte aus der Packung. Hinzu kommt noch die Zeit, die anschließend auf die Zubereitung verwendet werden muss.
Berücksichtigt man all diese Punkte, wird man zu dem Schluss kommen, dass wirklich nur hartgesottene Idealisten, diese Umstände in Kauf nehmen.
An dieser Stelle kann der Staat viele sinnvolle Reformen umsetzen.
Beispielsweise könnte eine eigene Junk Food Steuer eingehoben werden. Die zusätzlichen Einnahmen würden dann der Krankenversicherung zugute kommen.
Im Gegenzug dazu müssten aus biologischem Anbau hergestellte Produkte subventioniert werden.
Sogar eine Steuer auf Übergewicht, solange die Betroffenen selbst dafür verantwortlich sind, muss in Betracht gezogen werden.
Immerhin ist Fettleibigkeit eine enorme finanzielle Belastung für das Gesundheitssystem. Dementsprechend sollten diejenigen, die es stärker in Anspruch nehmen, auch mehr zu seiner Erhaltung beitragen.
Ein genaueres Konzept dazu finden sie unter: Wie kann ich schnell abnehmen
zu: „Die neuesten Statistiken belegen, dass fast 70 Prozent aller über 50 Jahre alten Deutschen zu dick sind.“
eine Statistik von 2006 besagt, dass Menschen im Alter mit leichtem Übergewicht länger leben als „Normalgewichtige“ (wenn man Normalgewicht an einem BMI von 18,5-25 fest macht)
Beispielquellen: http://www.netdoktor.at/nachrichten/?id=116606
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=53258
es ist leider alles nicht so eindeutig
zu: „Immerhin ist Fettleibigkeit eine enorme finanzielle Belastung für das Gesundheitssystem. Dementsprechend sollten diejenigen, die es stärker in Anspruch nehmen, auch mehr zu seiner Erhaltung beitragen.“
Was, meiner Meinung nach, schwierig ist. Das gleiche könnte man bezüglich Rauchern, Extremsportlern und Alkoholkonsumenten (die die üblichen Empfehlungen regelmäßig überschreiten), Behinderten, chronisch Kranken und vor allem Untergewichtigen ebenso überlegen. Tatsächlich ist leichtes Untergewicht für den Körper meist schädlicger als leichtes Übergewicht.
Ich könnte den Satz aber auch ironisch lesen: Wenn man mit leichtem Übergewicht im Alter durchschnittlich betrachtet älter wird als mit Normalgewicht, ist klar, dass man sehr viel länger medizinische Dienste in Anspruch nimmt als derjenige, der früh stirbt. Das kostet unter Umständen mehr. (Wobei ich da keine wirkliche Ahnung hab, ob jemand, der durchs Rauchen mit 60 an Lungenkrebs stirbt, durch die Therapie sehr viel mehr kostet als jemand, der mit 80 eine übergewichtbedingte Krankheit hat und medikamentös behandelt wird)
Sorge ist die eine Sache
Stigmatisierung die andere
Kann man anhand von wahrscheinlichkeitsberechnung, die auf einzelne wenige Merkmale Bezug nimmt, tatsächlich etwas über den Gesundheitszustand des Einzelnen aussagen? Das ist doch eigentlich ein ethisches Problem.
zu: „Im Gegenzug dazu müssten aus biologischem Anbau hergestellte Produkte subventioniert werden.“
Da wird wieder mal alles zusammengeworden: Bio-Lebensmittel sind nicht automatisch kalorienärmer als konventionelles.
Was viele Leute vergessen: nur, weil etwas allgemein als „Gesund“ angepriesen wird, macht es noch nicht gleich schlank.
Biolebensmittel haben genausoviele kcal wie konventionelle. Es mag sein, dass bei Bio-Fleisch die Fettzusammensetzung etwas freundlicher ist, aber bei pflanzlichen Lebensmitteln sollte sich da nicht viel ändern. Lediglich pestizidfreier.
Genauso wie etwas, was schlank macht, nicht automatisch Gesund ist.
Wer den ganzen Tag Salat isst, der wird abmagern, aber gesund ist das nicht.
Die Dosis macht das Gift.
Lebensmittel in „gut und böse“ einzuteilen hilft denen, die ein wirkliches Problem mit Lebensmitteln haben überhaupt nicht.
Das schlechte Gewissen etwas „böses“ gegessen zu haben ist übrigends allen Essstörungen eigen.
Wie wäre es, wenn man Übergewicht nicht immer nur auf „Essen“ und „Bewegung“ runterbrechen würde, sondern sich mal gedanken um die Psyche machen sollte.
z.B. gibt es Studien die besagten, dass Stress ein wichtiger Faktor fürs Körpergewicht ist.
Niedriges Selbstbewusstsein ebenso.
Da gibts noch mehr Faktoren, solange man sich primär aufs „Essen“ als Faktor stürzt, wird man bei sehr vielen Menschen sicher nicht die Ursache bekämpfen.
Resignation bezüglich des eigenen Körpergewichts kommt ja auch nicht aus heiterem Himmel, da sind Erlebnisse vorrangegangen.