Serie Essstörungen: Binge-Eating-Disorder
Binge-Eating-Disorder
Die Binge-Eating-Disorder lässt sich am einfachsten mit regelmäßigen „Essattacken“ umschreiben. Menschen welche von dieser Störung betroffen sind konsumieren in sehr kurzer Zeit, eine große Menge an Nahrungsmitteln, bevorzugt mit wenig Vitaminen, dafür mit vielen Kohlehydraten und Fett.
photo credit: gruntzooki
Aus diesem Grund leiden betroffene nicht nur häufig an Übergewicht, sondern auch unter diversen Mangelerscheinungen. Man geht davon aus das in Deutschland ungefähr 2 % der Bevölkerung betroffen sind. Die Krankheit kann bereits im Kindes- und Jugendalter auftreten da Übergewichtige gerade in jungen Jahren häufigen Hänselein ausgesetzt sind.
Im Gegensatz zu der Magersucht und Bulimie, sind von dieser Störung auch viele Männer betroffen (knapp 35 % der betroffenen). Von einer Krankheit spricht man wenn die Essattacken mindestens 2 x die Woche über ein halbes Jahr verteilt auftreten.
Nach solch einer Attacke leiden die Betroffenen hauptsächlich unter folgenden psychischen Problemen:
- Ekel vor sich selber
- Scham
- Schuldgefühlen
- Niedergeschlagenheit
Erkrankte verstehen es ausgezeichnet ihre Probleme vor der Familie und Freunden zu verstecken, so werden die Fressorgien alleine in der Wohnung vollzogen ohne das jemand dieses bemerken könnte. Da nach den Essattacken keine Maßnahmen ergriffen werden die aufgenommene Nahrung wieder auszuscheiden (wie es bei der Bulimie der Fall ist), nehmen die erkrankten Menschen logischerweise viel Zu und werden immer unzufriedener. Das führt dann zu erneuten Fressattacken.
Einige Untersuchungen gehen mittlerweile davon aus, dass Lebensmittel genau wie Drogen süchtig machen können. Eine Vermutung die wir gerne unterschreiben. Die Behandlung der Binge-Eating-Disorder gestaltet sich ähnlich wie bei anderen Essstörungen. Die Betroffenen führen während der Therapie oft ein Tagebuch über das aufgenommene Essen, so lässt sich dann feststellen zu welchen Zeiten und aus welchen Gründen eine Essattacke ausgelöst wurde. Sind diese Gründe erst bekannt, wird hier angesetzt um diese zu analysieren und zu beheben. Im Anschluss daran müssen die Patienten erneut ein normales Verhältnis zum Essen und Lebensmitteln bekommen. Eine Gewichtsreduktion folgt dabei von fast ganz alleine.
Die Möglichkeit des Austausches und zur Diskussion betroffener bietet übrigens folgendes Forum:
- Sehnsuchtshunger (Binge-Eating-Forum)
Eine weitere Anlaufstelle sollte für betroffene als erstes der Hausarzt sein, dieser hat im besten Fall Adressen und Ansprechpartner in der Stadt und kann die Behandlung begleiten.
Letzte Kommentare